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Eine neue Linde für Tschirn

von Heike Schülein

 

Die alte Linde oberhalb der Kirche wird gefällt. Ein Gutachten legt dies der Gemeinde nahe. Es wird eine neue Linde gepflanzt und auch der Platz neugestaltet.

 

Im oberen Dorf in Tschirn, oberhalb der Pfarrkirche thront eine große alte Linde über einer Sandstein-Muttergottes. Bereits bei der Gemeinderats-Sitzung am 20. September 2022 war eine Begutachtung durch den Baumkontrolleur Daniel Gerstner aus Stockheim vorgestellt worden. Dieser legt die Fällung des Baumes nahe, nachdem er die Verkehrssicherheit des Baumes mittelfristig als stark gefährdet einstuft. Damals hatte sich der Gemeinderat einstimmig gegen eine Fällung ausgesprochen. Zwischenzeitlich hatte man sich im Gremium Gedanken über die weitere Vorgehensweise gemacht und verschiedene Punkte abgeklärt.

 

„Der Platz mit der Linde und der Madonna ist ein gewachsener historischer Standort und ein wesentlich markanter Ort in Tschirn“, bekundete Bürgermeister Peter Klinger (CSU), dass dieser beispielsweise auch ein Anlaufpunkt für Prozessionen sei. Am Standort sollte man daher nichts ändern. So sah es auch das Gremium, weswegen es bei der Sitzung am Dienstagabend vorrangig um die Frage ging, ob man die Linde erhält oder einen Baum an gleicher Stelle pflanzt. Das Gremium entschied sich letztendlich - nach kürzerer Diskussion - für eine Fällung, das Anpflanzen einer neuen Linde sowie in diesem Zuge auch für eine Platzneugestaltung.

 

Vorausgegangen war eine Ortsbesichtigung, wobei auch nochmals das Gutachten aus dem Jahre 2022 verlesen wurde. Dieses besagt sieben Höhlungen der Linde im Bereich des Hauptstammes ab etwa drei Metern Höhe bis zur Krone. Es sei daher mit Fäulnis im Stamm zu rechnen. Zudem habe der Baum im Wurzelbereich einen Anfahrtsschaden. „Wenn der Gutachter sagt, dass die Linde nicht sicher ist, müssen wir etwas tun“, verdeutlichte der Bürgermeister, wenngleich ihm dieser Schritt als „Freund alter Bäume“ schwerfalle. Eine Alternative wäre eine Kopflinde wie zum Beispiel in Klosterlangheim, was aber vom Gremium aus optischen Gründen verworfen wurde. Für den Erhalt des Baums sprach sich dagegen Klaus Daum (Alternative für Tschirn) aus. Nachdem der Stamm äußerlich sehr gesund aussehe, schlug er einen mittelstarken oder starken Rückschnitt vor.

Gepflanzt werden soll ein kleinkroniger Solitärbaum - eine Lindenart mit einer Höhe von 4 bis 5 Metern und einem Stammumfang von 25 cm. Die Kosten für eine Ersatzpflanzung mit Entwicklungspflege belaufen sich auf ca. 5.700 Euro. Eine Gegenstimme kam von Klaus Daum. Über die Platzneugestaltung wird man sich noch gesondert Gedanken machen.

 

Weitere Tagesordnungspunkte

Der Haushalt 2023 war geplant mit einer Darlehensaufnahme für den Stammhaushalt in Höhe von 128.000 Euro und für kostendeckende Einrichtungen in Höhe von 895.000 Euro. Die Jahresrechnung hat gezeigt, dass die Kosten für den Bau von Wasser und Kanal der Lehestener Straße nicht in vollem Umfang anfielen. Daher konnte die Darlehensaufnahme für kostendeckende Einrichtungen auf 594.000 Euro reduziert werden. Das Gremium beschloss, auf die entsprechende Differenz von 301.000 Euro an Kreditermächtigung zu verzichten.

 

Bekanntgaben: Mit Schreiben vom 23.09.2024 teilt die Regierung von Oberfranken mit, dass alle aufschiebenden Bedingungen aus dem Stabilisierungshilfenbescheid 2023 erfüllt wurden und die gewährte Hilfe in Höhe von 25.000 Euro zur Auszahlung kommt. Die Gemeinde kauft von der Familie Funk ein Grundstück zum Preis von 14.544 Euro. Zudem verkauft sie ein Grundstück an die Familie Funk für 16.500 Euro. Das Bayernwerk erhielt die Aufträge für die Verlegung von Speedpipes in der Lehestener Straße sowie im Bergweg zum Angebotspreis von 98.152,33 Euro bzw. 49.114,81 Euro. Der Auftrag für die Großbaumpflanzung an der Nurner Straße/Kronacher Straße mit Entwicklungspflege erging an die Fa. Reso Galabau. Abzüglich der Förderung aus dem Programm Klimaschutz in Kommunen der KfW beträgt der Eigenanteil der Gemeinde ca. 4.600 Euro. Der Winterdienst wird weiterhin vom gemeinsamen Bauhof ausgeführt.

 

Anfragen und Informationen: Der Straßenbau schreitet, würdigte der Bürgermeister, recht gut voran. Das Miteinander von Baufirma und der Beteiligten sei gut. Die Baufirma sei kooperativ und gestalte die Zufahrten für die Anwohner nach ihren Möglichkeiten. Laut dem Bauzeitenplan soll in der KW 50 die Asphaltdecke aufgebracht werden. Aktuell liegt man im Zeitplan. Arbeits- und zeitintensiv sei das Verlegen der vielen Kabel und Leitungen. Aber auch dies laufe gut, zumal gleich zwei Monteure zeitgleich für ein besseres Vorankommen vor Ort waren. Klaus Daum (Alternative für Tschirn) gab das Anliegen eines Busfahrers weiter, wonach von Teuschnitz kommend auf Tschirner Gemeindegebiet Äste in die Straße hingen und größere Fahrzeuge streiften. Laut dem Bürgermeister zeichne für den Lichtraum die Straßenmeisterei zuständig, die ihren Aufgaben sehr gewissenhaft nachkomme und regemäßig Kontrollen durchführe. Gleichwohl gebe man die Anregung weiter. Simone Keim (Alternative für Tschirn) freute sich über das sehr gut verlaufene Spielplatzfest, das man seitens des Gemeinderats im guten Miteinander mit weiteren Beteiligten auf die Beine gestellt habe. Ihnen allen sagte sie ein großes Dankeschön. „Es war ein sehr schöner Tag und ein rundum gelungenes Fest“, zog sie ein durchwegs positives Resümee. Sie hoffe sehr, dass der Spielplatz den Kindern gefalle und gut angenommen werde.